Drei Tage Luxor...

vlnr: Volker, Anja, Said & Thomas
vlnr: Volker, Anja, Said & Thomas

Vor ein paar Wochen lernte ich im Agra Roma mit Volker einen wirklich netten Deutschen kennen. Wir plauderten ab und zu über Gott und die Welt und neulich fragte er mich spontan: „du machst ja Ausflüge nach Luxor? Würdest du dir auch einen dreitägigen Trip zutrauen?“ Ja, sagte ich, dann besprachen wir kurz seine und meine Ideen, und einigten uns darauf, dass wir Mitte April fahren werden.

 

Volker lebt hier und hat eine tolle Villa in Magawish und im April kam sein bester Freund, Thomas und dessen Frau Anja das erste Mal nach Ägypten. Und in diesen 2 Wochen wollte er ihnen etwas bieten bzw. zeigen.

 

Fahren würden wir mit seinem Auto, chauffiert von seinem „Ziehsohn“ Said und Übernachtung reservierten er und Said das Iberotel Luxor (auf der Corniche südlich vom Luxor-Tempel und Winter Palace Hotel – also sehr zentral gelegen).

 So ging es also am Donnerstag den 18.4. um 8 Uhr los Richtung Luxor. Die ersten zwei Drittel der Fahrt auf der Autobahn durch die Wüste waren ja noch relativ angenehm, nur die Stunde Fahrt von Qena nach Luxor auf der „alten Straße“, die gesäumt ist von unzähligen Humps, gingen an Anja und Thomas nicht spurlos vorbei. Schließlich erreichten wir gegen 13:00 Uhr das Hotel, Said erledigte das Einchecken während wir uns auf der Terrasse mit Nilblick das erste Bierchen gönnten.

Wir gönnten uns bis ca. 15:30 Uhr eine Relaxpause in der Anja, Thomas und Volker nach einem Besuch des Restaurants und etwas chillen sich wieder gut fühlten. Danach spazierten wir die paar hundert Meter am Hotel „Winter Palace“, bekannt durch Agatha Christie vorbei zu unserem ersten kulturellem Highlight, dem Luxor-Tempel.

Der Rundgang durch den Tempel war aufgrund der Nachmittagstemperaturen angenehm und vor allem für Anja und Thomas beeindruckend. Volker war schon einmal bei einer Nilkreuzfahrt vor 8 Jahren hier, für Said war es nicht unbedingt „seine Kultur“ und ich war auch schon zigmal hier. Im Prinzip ist der Tempel ja auch relativ klein und unbedeutend wenn man den Karnak kennt, aber den hatte ich erst für Samstag eingeplant. Nach der Besichtigung ging es zurück ins Hotel, wo wir auf der Terrasse noch einen „Absacker“ tranken und relativ früh ins Zimmer verschwanden.


Ich wachte sehr früh am Morgen auf, ging in den Garten und knipste einige Fotos von den am anderen Nil aufsteigenden Ballons, die schon vor 6:00 Uhr starten um den Gästen einen spektakulären Ausblick vom Sonnenaufgang über Luxor bieten zu können.

Wir hatten zwar 8:00 als Frühstückstermin ausgemacht, aber eigentlich trafen wir uns alle schon vorher. So ging es nach einem guten und reichhaltigem Frühstück ziemlich pünktlich um 9:00 Uhr zu den heutigen Zielen, dem Tal der Könige, dem Hatschepsut-Tempel und den Memmnon Kolossen am anderen Ufer (auf der Westseite) des Nils. Da es in Luxor selbst keine Brücke über den Nil gibt muss man zwangsläufig die gut 40 Kilometer Umweg fahren um ins Tal der Könige zu gelangen.

Wir waren aber trotzdem noch früh genug da um den extremen Temperaturen, die hier tagsüber erreicht werden, auszuweichen. Obwohl ich immer die Fahrt mit dem Elektrozug nehme geht es vom Eingang bis zum „oberen Grab“ (Königin Thausert (letze der 19. Dyn.) und König Setnahkt (erster der 20. Dyn.) einige Meter weit und bergauf. Dieses Grab ist aber sehr schön, weil es ein Doppelgrab ist, einige interessante Aspekte der Wandbemalung zeigt und einen sehr schönen Sarkophag in der zweiten Grabkammer, also von König Setnakht, beinhaltet.

 

Danach ging es nur mehr „bergab“, zum Grab von Ramses III, vorbei am Grab von Tut Ench Amun und den Söhnen von Ramses II zum Grab von Ramses IV. Die Gräber von Ramses III und Ramses IV besuche ich mit Gästen gerne, weil sie relativ unanstrengend sind (d.h. nicht viele Stufen, also Höhenmeter haben) und weil sie architektonisch interessant sind.

Dennoch legten wir vor der Besichtigung des Totentempels der Königin Hatschepsut eine kurze Relaxpause im Restaurant „Panorama“ ein. Der Besuch des Tempels ist immer wieder eine Herausforderung, weil er von der Temperatur her der „heißeste“ ist, aber durch die relative offenen Lage auch viel Wind abbekommt. Eigentlich ist ja der Totentempel der Hatschepsut nur einer von drei Totentempeln an dieser „Mauer“ aber er er ist der am besten erhaltene und rekonstruierbare gewesen. Der Tempel ist natürlich auch sehenswert aber gerade die Aussicht von der „oberen Etage“ nach Luxor und ins Niltal ist wirklich einzigartig.

Nach einem kurzen Fotostopp bei den Memmnon-Kolossen (die ja eigentlich nur den Eingang zum Totentempel von Ahmenophis III darstellen – der gerade ausgegraben wird und daher noch nicht öffentlich begehbar ist) ging es zu „meinem Restaurant“ (in das ich immer bei den Tagestouren fahre) zum Essen. Nachdem wir alle satt waren ging es zurück ins Hotel.

 

Man merkte, dass der heutige Tag nicht so anstrengend war wie gestern und darum fiel auch das Abendprogramm nach dem Essen etwas lockererer und länger aus. Aber in Hinblick auf morgen war dennoch gegen neun Uhr „Bettruhe“ angesagt.


Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am heutigen Tag zum Abschluss des Aufenthaltes zum Höhepunkt jedes Luxor – Aufenthaltes, zum Karnak Tempel. Der Eingangspylon, mit einer Breite von 17 m und einer Höhe von ca. 40 m beeindruckt schon aber die Säulenhalle von Seti I (ein Weltkulturerbe) ist wirklich das „Highlight“. Da können auch die zwei Obelisken, die je 320 Tonnen schweren „Nadeln der Hatschepsut“ nicht dagegen ankommen. Nach dem ca. zweistündigem Rundgang durch den Tempel ging es zurück in Richtung Hurghada.


 

Bevor die Beiden ein paar Tage später zurückflogen gab es noch ein Grillfest bei Volker.

 

Said war als „Chefkoch & Grillmeister“ und auch als „Schwimmtrainer“ der Frauen im Pool einfach hervorragend.


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