Rund ums Hotel


Hier geht es um ihre Sicherheit, das Verhalten im Land und gegenüber den Ägyptern, das "Feilschen" auf den Basaren, Geldwechseln, um Verkehr & Taxis, und um alles, das sich rund um ihr Hotel abspielt. Fragen, die sich viele Gäste stellen, die ihren Urlaub nicht nur im Hotel verbringen möchten.


Sicherheit:

Generell:

Das Thema Sicherheit in Ägypten kann man nicht landesweit bzw. thematisch vereinheitlichen. Aufgrund der Größe und Struktur von Ägypten ist dies nicht machbar. Ich möchte hier auch keine Sicherheitsregeln geben, keine Warnung und auch keine Entwarnung, da ich in keinster Weise über solche Befugnisse verfüge und das lieber den Sachverständigen in den diversen Außenämtern überlasse. Bitte lesen Sie hierzu die Verfügung des zuständigen Ministeriums Ihres Landes, aber bitte nicht irgendwelche Ratschläge in Social-Medien.

 

Mein Ziel zu diesem Thema ist lediglich Ihnen einen Eindruck und ein paar Tipps zum Thema Sicherheit in Hurghada zu geben. Diese beruhen auf rein subjektiver Basis und persönlicher Erfahrungen, sind sicher nicht vollständig und sicher nicht vor Gericht anerkannt. 

Kriminalität:

Obwohl der Glaube des Islam Kriminalität verbietet, gibt es auch diese hier in Hurghada. Meist beschränkt sich diese aber auf die Kleinkriminalität bzw. auf "Tricksereien" und "Abzocken" der "reichen Touristen".

Wirklich harte Fälle wie Mord gibt es natürlich auch hier, aber das Sie als Tourist davon betroffen werden, ist sehr gering. Seit ich hier bin wurde erst eine mir persönlich bekannte Person ermordet. Ja, das war ein Schock aber die Hintergründe lagen im Drogenmilieu, in das er früher einmal verwickelt war. 

"Tricksereien & Abzocke":

Abzocke, gerade der "reichen Touristen" gelten hier aber als "Salonfähig", ähnlich wie bei uns Steuerhinterziehung. Jeder Ägypter sieht einen Europäer als "Extrem Reichen Menschen" an, den man doch um ein paar Euro oder Dollar ärmer machen kann. Egal ob Taxifahrer, Kassier in Supermarkt oder der Händler am Basar - jeder versucht es.

 

Da geht es weniger um kriminelle Handlungen sondern nur darum die "dummen Touris" zu "bescheißen". Eine Zusammenstellung aller mir bekannter Tricks finden Sie unter "Achtung Abzocke", themenrelevante Tricks werden gleich beschrieben. 

Handeln & Verhalten Händlern gegenüber:

Handeln ist im arabischen Raum ein Lebensgefühl. Es gibt kaum einen Basar bzw. ein Geschäft wo nicht gehandelt wird. Das passiert nicht nur unter den Einheimischen sondern vor allem mit Touristen, die das Handeln natürlich nicht gewohnt sind. Gerade in den Touristenstädten werden aber Läden die Fixpreise anbieten immer mehr. Auch hier zieren immer mehr Scannerkassen die Ladentheken. Fast jede Supermarktkette, jede Apotheke, viele Schuh- oder Bekleidungsgeschäfte sind schon damit ausgerüstet. Handeln geht fast nur mehr im Basar ("Souk") oder beim Einkaufen von Souvenirs.

 

Auch das aggressive Bedrängen, in den Laden zu kommen, wird weniger. Viele Hotels verbieten es Händlern in "ihren Malls". Dennoch kommt es nach wie vor vor, dass Gäste von einem wahren "Spießrutenlauf" sprechen. Aber viele Händler sehen mittlerweile ein, dass mehr Gäste in ihren Laden "Bummeln gehen", wenn sie weniger aggressiv sind. Verbuchen Sie es aber als Urlaubserlebnis, mit Verkäufern auf "Tod und Teufel" zu feilschen. Es artet meist in ein lustiges Gespräch aus und ein wenig Kontakt zu Einheimischen hat noch niemanden geschadet.

Wenn Sie ein paar Schritte raus aus dem Hotel gehen, werden Sie sicher bald von den "Verkäufern" der zahlreichen Shops rund ums Hotel oder auf den Straßen angequatscht. Einer der ersten "Stehsätze" ist fast immer "from where do you come?".

Damit soll schon einmal der Beginn der Kommunikation erfolgen. Wenn Sie darauf mit "Germany" antworten, sagt er Ihnen in welchen Städten er schon in "Germany" war und wie schön "Germany" ist usw. (in Wirklichkeit war er sein Leben lang noch nie in "Germany" und weiß wahrscheinlich nicht einmal wo "Germany" liegt) und hat damit sein erstes Ziel schon erreicht - er hat Sie "am Haken". --- Neuester Trick: "Er" hat eine Brieffreundin in Deutschland und will ihr einen Brief schreiben. "Kannst du mir helfen?" - und schon sitzen Sie im Shop! ---

 

Als nächsten Schritt bittet er Sie wahrscheinlich auf einen Tee in seinen Shop (das kann man doch im Sinne der Gastfreundschaft nicht abschlagen) und dann beginnt er Sie voll zu labern, welche Kunden schon seine "Freunde" geworden sind. Dazu holt er aus einem Regal ein "Gästebuch" hervor und zeigt Ihnen hunderte Eintragungen von zufriedenen Kunden. Und dann beginnt er seine Verkaufsverhandlungen.....Ergebnis: von 100 "Gästen" kaufen 50 etwas, damit sie endlich da raus sind!

Es gibt zwei "Sorten" solcher Verkäufer, die "Aggressiven" und die "Freundlichen". Egal wie, beide sind auf Ihr Geld aus. 

 

"Der aggressive Verkäufer": lassen Sie sich gar nicht auf ein Gespräch ein. Tun Sie so, als würden Sie ihn gar nicht hören oder verstehen. Sagen Sie nicht "Germany", "England" oder "Russia" sondern "Pologne", "Finland" oder irgendein exotisches Land, indem man nicht deutsch, englisch oder russisch spricht.

 

"Der freundliche Verkäufer": wenn Sie Zeit, Lust und Laune haben machen Sie sich den Spaß und beginnen Sie mit ihm eine Unterhaltung. Tun Sie so als wären Sie total begeistert von seinen Waren / Angeboten, Sie werden nicht glauben, wie stolz ihn das macht. Wenn Sie nicht vorhaben etwas zu Kaufen, vertrösten Sie ihn auf einen späteren Zeitpunkt. Sagen Sie ihm, Sie kommen später wieder (z.B. "Bukran" = Morgen oder "Bad Bukran" = Übermorgen). Wenn Sie vorhaben etwas zu kaufen, handeln Sie mit ihm. Start: wenn er einen Preis nennt, sagen Sie ein Drittel, wenn Sie starten sollen (was ist Ihnen das Wert) starten Sie mit einem Dollar oder Euro. Und schon hat das Feilschen begonnen. Er wird natürlich "Nein" sagen, dann verlassen Sie den Shop. Er wird Ihnen Nachlaufen und ein neues Angebot machen. Wiederholen Sie diese Prozedur so oft, bis Ihnen der Preis zusagt. Im "Normalfall" haben Sie gut gehandelt wenn der Preis ca. 30% bis 50% des ersten Angebotes von ihm liegt!

 

Mein Geheimtipp: auf vielen Waren klebt auf der Unterseite ein Zettelchen oder Etikett mit einem Preis in Pfund, bis zu dem der Händler gehen darf, ab diesem muss er den Besitzer anrufen. Wenn Sie diese Hemmschwelle mit Ihrem Handeln erreichen, dürfen Sie sich "Meisterhändler" nennen. Diese Preisetiketten sind auf arabisch, d.h. die arabischen Zahlen sollten Sie kennen.

Eigentlich kein Trick, aber trotzdem immer wieder ein Ärgernis ist das Thema Zigaretten. Zigaretten sind zwar um einiges billiger als in der EU aber geschenkt bekommt man sie auch hier nicht mehr.

Für gängige und vielgerauchte Zigaretten (z.B. Marlboro oder LM) müssen sie schon zwischen 1,5 und 2,50 Euro pro Packung in den Shops rechnen. Bei Straßenhändlern bekommen sie diese weit billiger, aber hüten sie sich davor! Diese Zigaretten kommen illegal aus China, bestehen meist nicht aus Tabak sondern aus Mist und schmecken auch so. Originale Zigaretten erkennt man am Aufdruck auf der Packung (das "abscheuliche und angeblich abschreckende Bildchen") und auf der Banderole. Wenn sie eine ganze Stange Zigaretten kaufen, schauen sie auch in die Stange - es kommt öfter vor, dass Außen die "abscheulichen Bilder" drauf sind und auf den Packungen nicht. Jede Ausrede des Verkäufers, z.B. "das machen wir absichtlich, damit sie die schrecklichen Fotos nicht angucken müssen", sind nur Vorwand - lassen sie die Finger von diesen Zigaretten. Auch bei Aussagen wie "das sind Duty-Free Zigaretten, die haben das nicht", sollten sie extrem vorsichtig sein.

Abhilfe: Kaufen sie Zigaretten nur in öffentlichen Shops und niemals bei Straßenhändlern. Seien sie misstrauisch, wenn ihnen jemand erzählt, er könne "speziell für sie" eine Stange Marlboro um 5 Euro besorgen - das ist auf legalen Wegen unmöglich!


Geld & Geldwechsel:

In Ägypten ist die Währung der ägyptische Pfund, genannt "Gini" (LE, gelegentlich auch EGP oder EP). Der derzeitige Umrechnungskurs kann hier nachgelesen werden. Im Moment (Stand 01/2024) liegt der Kurs etwa bei 33:1, d.h. für 1 Euro bekommt man 33 LE. 100 LE sind daher in etwa 3 Euro. Wechseln braucht man in Europa gar nichts (kann man auch nicht, da normal keine ägyptische Pfund ins Ausland ausgeführt werden dürfen), es gibt flächendeckend Bankomaten, die hier, wie überall auf der Welt, ATM genannt werden.

Auch von einem Geldwechsel in den Hotels oder Wechselstuben, meist mit hohen Gebühren, rate ich ab. Zieht lieber mit der Bankomatkarte vom Automaten Geld. Die Transaktionsgebühr der Bank haben Sie normalerweise herinnen, weil Sie keine Wechselgebühren zahlen müssen und weil bei ATM Behebung normal der Mittelkurs berechnet wird (Genauere Auskünfte erfragen Sie bitte bei Ihrer Bank).

Die Bankinstitute in Europa schalten die Bankomatkarten normalerweise nur für den EU-Raum frei! Wenn Sie nach Ägypten reisen fragen Sie bei ihrer Bank nach und lassen Sie sich für die Zeit Ihres Aufenthaltes hier die Karte "freischalten".


Die 2 Euro Münze und die 1 Pfund Münze sehen sich sehr ähnlich, sind bis auf einen Millimeter gleich groß und fast gleich schwer. Diese beiden Münzen sind so verwechselbar, dass sie sogar in Europa bei manchen Automaten und Banken als Euro angenommen werden.

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Da viele Gäste solche Euro Münzen als Trinkgeld geben, diese aber von Banken nicht getauscht werden, versuchen die Hotelangestellten diese bei anderen Gästen in Euro Scheine zu tauschen. So sprechen die armen Kerle dann alle möglichen Gäste an, Ihnen einen Stapel von zehn 2 Euromünzen in einen Schein zu tauschen. Dieses Ritual ging natürlich an den "Kleinkriminellen" nicht vorbei, sie machen jetzt dasselbe, aber nur halt außerhalb der Hotels. Wäre ja nicht illegal, aber meist sind zwischen dem ersten und letztem Euro Pfundmünzen dazwischen. Im spärlichen Licht der Straßenbeleuchtung fällt Ihnen das erstmal nicht auf, erst später bemerken Sie den Betrug. Sie haben statt 20 Euro nur 4 Euro und ein paar für sie nutzlose Pfund eingetauscht.

Abhilfe: außerhalb des Hotels keine Münzrollen tauschen, wenn schon, jede Münze gut anschauen. Langfristig: Trinkgelder in Pfund geben.


Der Verkehr in Hurghada:

Straßenverkehr & Verkehrsregeln:

Viele Europäer finden den Straßenverkehr in Ägypten als extrem "chaotisch" und in der Tat, er ist es auch - aber: je länger man ihm ausgesetzt ist, desto mehr gewöhnt man sich daran.

Man sollte es nicht glauben, aber es gibt auch in Ägypten Verkehrsregeln. Da aber die wenigsten Lenker je eine Fahrschule besucht haben (siehe unten) kennen 99% diese nicht! Und da die Polizei sehr wenig Lust hat, diese auch zu kontrollieren, werden sie nie befolgt werden. Einzig und alleine Radarmessungen fürchten alle Ägypter, da bei Übertretungen der Höchstgeschwindigkeiten Geldstrafen ausgesprochen werden, die teilweise sehr weh tun. Da ist schnell ein Monatslohn weg, bzw. bei Nichteinbringung wird sofort das Auto stillgelegt und der Fahrer geht in den "Kallabush", sprich ins Gefängnis. 

Einige Verkehrsregeln und deren Handhabung:

  • Verkehrsampeln: gibt es, meist bei Kreisverkehren! Werden zwar in letzter Zeit öfter eingehalten, aber nicht von  jedem Verkehrsteilnehmer. Vor allem Taxi- und Minibusfahrer halten sich selten ans Rotlicht.
  • Höchstgeschwindigkeiten: offizielle Höchstgeschwindigkeiten von 90 Km/h für PKW auf Landstraßen und meist 30 bis 60 Km/h im Ortsgebiet gelten nur, wenn ein Radarkasten oder "Humps" lauern! Ansonsten wird aufs Gaspedal gedrückt - vor allem von Taxler und Minibusfahrer!
  • Handyverbot: wird von Ägyptern absolut negiert, sie haben ja kein Handy sondern ein Smartphone. Ein bis zwei Smartphones während der Fahrt sind vollkommen o.k., Gas geben tut ja der Fuß!
  • Gurtpflicht: wird ebenfalls negiert, außer es wartet eine mobile Kontrolle oder eine fixe Polizeiabsperrung. Dann wird für diese paar Meter der Gurt vor die Brust gehalten.
  • Überholen: da es in Ägypten kein Rechtsfahrgebot gibt, können Autos ALLE Spuren benutzen.  Daher ist rechts überholen erlaubt! Fahrbahnen werden nicht durch Linien begrenzt, sondern von der Breite des Autos. Wenn auf einer zweispurigen Fahrbahn 4 Autos nebeneinander passen wird das natürlich genutzt.
  • Einbahnstraßen: in ganz Ägypten gibt es fast überall Einbahnstraßen. Diese sind meist durch hohe Randsteine abgetrennt, aber wenn solche Einbahnstraßenregelungen einen größeren Umweg bedeuten, werden sie gerne und oft negiert. Sog. Geisterfahrer merkt man leichter (sie haben meist die Warnblinkanlage an), Autos im Rückwärtsgang sind sehr schwer zu erkennen.
  • Warnblinkanlage / Blinken generell: es gibt keine Regelung fürs Blinken, manche blinken gar nicht, manche in jeder Kurve. Die Warnblinkanlage wird auch im Fahren angeschaltet, z.B. um den Nachkommenden vor dem Abbremsen vor "Humps" zu warnen.
  • Licht bei Dämmerung bzw. Dunkelheit: braucht kein Mensch, solange man noch Schemen des Fahrbahnrandes ausmachen kann. Bringt nur mehr Verschleiß der Lichtmaschine und der elektrischen Einrichtungen.
  • Rücksicht auf Andere: nimmt der Ägypter nur wenn er damit rechnen muss, dass sein Auto dabei beschädigt werden kann. Ägypter haben in der Regel keine Haftpflichtversicherung und keine Kasko, also müssen sie ihren Schaden selbst bezahlen. 
  • Hupverbot: generell herrscht vor Hotels und Krankenhäuser Hupverbot, aber auch an das hält sich niemand. Gehupt wird ständig, um andere Verkehrsteilnehmer auf sich aufmerksam zu machen, so nach dem Motto: "Schau in den Rückspiegel, jetzt komme ich!!!". Taxler und Minibusfahrer hupen um Fahrgäste aufmerksam zu machen.
  • Es gibt zwar in Hurghada einige Zebrastreifen, aber wenn die nicht durch "Humps" oder Securities gesichert sind, sind sie nichts als ein Teil der Fahrbahn, also nichts wert!

Daraus abgeleitet, einige wirkliche Gefahrenpotentiale die ich hier erwähnen möchte:

Es gilt hier das ungeschriebene Gesetz des Stärkeren. Als Fußgänger sind Sie in der Reihenfolge ganz weit hinten!

  • Beachten Sie beim Überqueren der Straßen (auch beim Überqueren von Seitenstraßen) bitte folgendes: Schauen Sie vor dem Betreten der Fahrbahn genauestens auf den Verkehr, verlassen Sie sich keinesfalls auf Blinkzeichen. Schauen Sie am besten in beiden Richtungen. Wenn Sie jemand anhupt oder mit der Lichthupe ein Zeichen gibt, ist das eine Warnung und nicht wie bei uns eine Einladung, die Straße zu überqueren! Es gibt zwar auch rücksichtsvolle Fahrer die dies tun, aber das heißt nicht, dass der neben oder hinter ihm auch für Sie bremst. Wenn Sie die Straße betreten, überqueren Sie die Straße auf dem kürzesten und schnellsten Weg.
  • Viele Ägypter fahren bei Dämmerung aber auch bei Nacht ohne Licht! Gerade in den Städten oder auf Hauptstraßen, wo die Straßenbeleuchtung etwas Licht verbreitet. Passen Sie daher bei Dämmerung oder Nacht besonders auf.
  • Viele Fahrer sehen Straßen ohne „Humps“ oder Schlaglöcher als Rennbahn an. Obwohl im Großraum Hurghada generell max. 60 Km/h (tlw. sogar max. 30 Km/h) gilt, fahren manche wahnsinnigen Taxler oder Minibusfahrer weit mehr als 100 Km/h! Abgelenkt durch ständiges telefonieren mit einem oder sogar zwei Handys! Beachten Sie bitte auch das beim Überqueren von Straßen.
  • Viele Hotels haben vor dem Eingang auf der Hauptstraße einen Zebrastreifen, der in den "Stoßzeiten" durch Securities gesichert ist. Sollte der nicht da stehen, achten Sie bitte auf den Verkehr.

Selberfahren in Ägypten:

Immer häufiger kam und kommt die Frage: Kann ich mir einen Mietwagen nehmen und allein los düsen? Ja, inzwischen kann man das auch und die Nutzer werden immer mehr.

 

ABER: Wer in Ägypten Auto fahren möchte und keinen ägyptischen Führerschein besitzt - der braucht einen extra für Ägypten gültigen Internationalen Führerschein und muss mindestens 21 Jahre alt sein.

 

Einige Infos zum Selberfahren:

- Es gibt hier zwar Führerscheine aber Fahrschulen werden Sie vergeblich suchen. Zum Bestehen der Führerscheinprüfung reicht meist schon ein Abschlusszeugnis der Grundschule, ein paar Fragen richtig beantworten und hundert Meter geradeaus fahren. Wem auch das zu aufwendig ist der lässt sich bei der Prüfung einfach vertreten, zahlt etwas Bakschisch und hat am Abend den „Lappen“.

- Die Ägypter haben sich "ihre eigenen Verkehrsregeln" gemacht. Logischerweise erhöht sich dadurch die Unfallgefahr um ein vielfaches - vor allem in Ballungsräumen - als bei uns in Europa. Es ist halt alles eine Sache der Gewohnheit

- Technischer-Überwachungs-Verein:  Ja - man mag es zwar kaum glauben - aber auch in Ägypten es gibt einen TÜV. Die Kontrollen finden allerdings nach ägyptischer Logik statt: Fabrik neue Autos werden akribisch und genaustens kontrolliert, anschließend (soweit ich weiß) alle drei Jahre. Generell gilt: je älter das Auto wird, je weniger genauer wird kontrolliert. Eine Beule wird eher bemängelt, als ein nicht funktionierendes Blinklicht. ....

- Sehr Wichtig: Sollte es bei aller Vorsicht dennoch einmal zu einem Unfall kommen bei dem Menschen verletzt wurden. Bitte NIE aussteigen sondern weiterfahren, bis zur nächsten Polizeistation, um den Unfall zu melden.
-Bei "nur" Blechschäden lohnt es sich nicht nach dem Schuldigen zu suchen - in der Regel zahlt jeder seinen Schaden selbst.

In ägypten gültiger internationaler FS:

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Wer in Ägypten Auto fahren möchte und keinen ägyptischen Führerschein besitzt, muss mindestens 21 Jahre alt sein und er braucht neben seinem gültigen "Heimatführerschein" noch einen, extra für Ägypten gültigen, Internationalen Führerschein. Der normale Internationale Führerschein wird NICHT anerkannt, da Ägypten das Abkommen von 1968 nicht unterschrieben hat.

Für Ägypten braucht "er" ein sehr wichtiges EXTRA : der Internationale Führerschein für Ägypten muss auf der ersten Seite (Deckblatt) folgende Vermerke tragen:

  • BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

  • Internationaler Kraftfahrzeugverkehr

  • Internationaler Führerschein

  • dann eine Nr. IF xxxxx

  • und nun das Wichtigste: den Vermerk - "Übereinkommen über den Straßenverkehr vom 24. April 1926" oder auch "Internationales Abkommen vom 12. August 1949"

Denn nur das erste Ab - oder Übereinkommen hat Ägypten tatsächlich mit unterschrieben und das Zweite ratifiziert. Dieser Führerschein ist auch nur 1 Jahr gültig. Ansonsten hilft nur ein ägyptischer Führerschein.

Den internationalen Führerschein kann man sich zu Hause ausstellen lassen, ist dann aber - nur im Zusammenhang mit dem z. B. Deutschen Kartenführerschein gültig. Die Gültigkeit beträgt in diesem Fall auch nur ein Jahr und nicht drei.  All diese Voraussetzungen können bei einem Unfall mit evtl. Personenschaden und späterer Gerichtsverhandlung sehr sehr wichtig werden


Beförderungsmittel:

Taxi:

Generell: Alle Taxis in Hurghada sind offiziell bei einer Art Taxizentrale gemeldet. Nur diese, amtliche Behörde, vergibt die Lizenzen.

Es  gibt in Hurghada 2 derartige Zentralen, eine für die "Stadttaxis" und eine für die "Flughafentaxis".

Die wenigen Flughafentaxis (erkennbar durch blaue Kotflügel auf weißer Karosserie) sind nur auf dem Flughafen stationiert und dürfen in der Stadt keine Fahrgäste aufnehmen.

Die ca. 3.000 Stadttaxis (erkennbar an der Blau-orangen Lackierung) rotieren ständig. Standplätze, wie bei uns, gibt es hier nicht. Lediglich vor den Hotels oder vor den größeren Einkaufszentren warten einige. Diese verlangen dann aber auch einen höheren Fahrpreis! 

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Kennzeichnung:

Jedes Taxi ist mit einer Codenummer registriert, da die meisten ausländischen Gäste die Kennzeichen nicht lesen können und das von vielen Taxlern mit Tricksereien ausgenutzt wurde. Diesen Code müssen alle gut sichtbar außen auf der Karosserie, sowohl auf der Fahrer- als auch auf der Beifahrerseite (meist auf der hinteren Türe) tragen. Bei vielen Taxis steht er auch auf der Motorhaube bzw. am Kofferraumdeckel und ab und zu auch im Innenraum, auf dem Armaturenbrett.

Anhand dieses Codes kann jedes Taxi identifiziert und ggf. auch bestraft werden. Wenn Sie in ein Taxi einsteigen merken Sie sich bitte unbedingt diesen Code, sollten Sie später Probleme haben, ist dieser Code das wahrscheinlich einzige und wichtigste Merkmal um den Taxifahrer bei der Polizei ermitteln zu können. Auch während der Fahrt kann eine Drohung "I have your Code" schon zur Vermeidung von Problemen beitragen.

 

Fahrpreise:

Laut Gesetz sind Taxifahrer zum Gebrauch des Taxameters verpflichtet (mit wirklich dramatischen Strafen), in der Praxis wird der Taxameter aber fast nie eingeschaltet. Ein Grund dafür war der niedrige Preis, der von der Taxizentrale in Hurghada vorgeschrieben wurde. Während z.B. in Kairo schon 1,20 Pfund je Km verlangt werden durften, waren es hier lange Zeit nur 0,60! Auch die Erhöhung der Benzinpreise wurde in Hurghada nicht angepasst. Mit dem Grundtarif von 3,50 Pfund, der für den ersten Kilometer fix war, waren "Kurzfahrten" sehr billig und für den Fahrer unrentabel. Da fuhr er lieber leer und hofft auf eine "bessere Fuhre" ein paar hundert Meter weiter. Dieser Umstand wurde zwar in der letzten Tarifanpassung geändert (mittlerweile ist der Grundtarif 6,50 Pfund), aber die Unsitte, den Taxameter nicht einzuschalten, hat sich in vielen Gehirnen seitdem zu sehr eingebrannt! Und aktuell müssten aufgrund der Inflation die Tarife weiter angehoben werden. Da dies nicht der Fall ist, schalten die Taxler den Taxameter nicht an. Sollten Sie einen Taxler finden der den Taxameter einschaltet, geben Sie im bitte das doppelte!

Meine Tipps zum Taxifahren:

- Nehmen sie nie "stehende Taxis". Diese Taxifahrer nehmen Sie nur zu Touristenpreisen mit. Gehen Sie ein paar Meter weg vom Hotel und stoppen Sie ein "fahrendes Taxi". Sagen Sie ihm durch das offene Fenster das er den Taxameter einschalten soll, wenn er sich ziert, verhandeln Sie noch kurz darüber und wenn es passt steigen Sie ein. Wenn er nicht dazu bereit ist lassen Sie ihn fahren, es gibt genug Taxen in Hurghada, da kommt sicher einer, der Sie fährt.
- Der Fahrpreis am Taxameter ist IMMER in Piaster angeschrieben. Versichern sie sich das der Taxameter ordentlich eingestellt bzw. eingeschaltet wird. Er muss auf 650,00 stehen. Das sind Piaster und somit 6,50 Pfund! Warum ich das erwähne? Aufgrund der saftigen Strafen bei Fahrten ohne Taxameter lassen viele Taxifahrer den ganzen Tag den Taxameter laufen und stellen ihn nie zurück. So kann es schon vorkommen das sie beim Einsteigen schon 34.589,00 Piaster am Taxameter stehen haben! Mittlerweile gibt es wenige Taxen mit neuen, digitalen Taxametern, die schon in Pfund anzeigen!
- Gerade von Touristen werden oft Summen verlangt, die für diese zwar (umgerechnet in Euro) wenig sind, aber nicht der Realität entsprechen. Machen Sie dieses Spiel nicht mit, wenn der Taxifahrer mitbekommt, dass sie eine Ahnung von den hier üblichen Regeln haben, wird er Sie "ernst nehmen", auch für weniger Fahrpreis mitnehmen und die "Tricksereien" sein lassen.
 
Fahrten ohne Taxameter (z.B. Überlandfahrten - ähnlich wie in Europa):
FIXIEREN Sie den Fahrpreis VOR dem Einsteigen vom offenen Beifahrerfenster aus. Dazu machen Sie dem Fahrer ein faires Angebot, entweder weil Sie den Fahrpreis von vorhergehenden Fahrten schon kennen oder er Ihren ungefähren Empfinden entspricht. Das ist ihm natürlich zu wenig und so wird dann um den Preis gefeilscht. 

Dazu eine kleine Hilfe zu den Preisverhandlungen:

ein fairer Preis für einen Kilometer liegt bei rund 10 Pfund (plus 6,50 LE Standgebühr), d.h. wenn sie die Entfernungen in etwa einschätzen können, tun sie sich da viel leichter. 
Vom Süden (rund um das Alf la Weyla, Dana Beach, Coral Beach, Hilton long Beach usw.) bis zu den Hotels in der Nähe des Flughafens (z.B. Grand Hotel, Siva, Sindbad usw.) bzw. zum Hard Rock Cafe sind es ca. 10 Km, d.h. ein Fahrpreis von ca. 100 Pfund ist o.k.
Vom Grand Hotel nach Sakalla zur New Marina ist die Entfernung auch etwa 10 Km, auch hier ist ein Fahrpreis von ca. 100 Pfund fair
Vom Flughafen bis zur Altstadt (Downtown, Al Dahar) z.B. zum Markt fährt man etwa 15 km, d.h. ein Fahrpreis von ca. 150 Pfund ist hier fair

Abzocke & Gaunereien von Taxlern:

Unabhängig ob Sie mit Taxameter oder ohne Fahren, Taxifahrer sind sehr flink und  trickreich wenn es um Ihr Geld geht. Hier einige davon:

 

- Manche Taxifahrer sind sehr schnell und trickreich bei "dem Griff in die Geldbörse" und dann sind Sie schnell mal einige Scheine los, ohne das Sie es gleich bemerken.
Tipp: Stecken Sie sich den Fahrpreis in kleinen Scheinen in eine extra Tasche (z.B. Brust- oder Hosentasche) ein, damit Sie die Brieftasche nicht hernehmen müssen.


- Seien Sie besonders vorsichtig, wenn der Fahrer den Schein "zufällig" fallen lässt. Dann behauptet er plötzlich, Sie hätten ihm statt dem 50 Pfund Schein nur einen 10 Pfund Schein gegeben. Den "Zehner" hat er unter dem Fahrersitz liegen und zeigt Ihnen diesen.
Tipp: Geben Sie "Ihren Schein" erst aus der Hand, wenn er schon das Wechselgeld bereit hält. Sagen Sie evtl. laut den Wert z.B. "this are 50 Pound, ok?" 


-Ein "alter Trick" der Taxifahrer ist auch, dass sie damit spekulieren, dass Touristen das ägyptische Geld nicht kennen. So behauptet er plötzlich, Sie hätten ihm einen Piasterschein statt einem Pfundschein gegeben.
Tipp: wie oben


- Ähnlich ist auch der Trick, dass Sie statt Pfund Piaster als Wechselgeld bekommen. Dann haben Sie statt 50 Pfund schnell mal 50 Piaster in der Hand!
Tipp: in kleinen Scheinen bezahlen! Bei 20 Pfund kann er Sie weniger "bescheißen" als bei 200 Pfund.
50 Pfundscheine und 50 Piaster sehen tatsächlich sehr ähnlich aus, also Vorsicht! 
20 Pfund und 20 Piaster kann man leichter unterscheiden, einen 20 Piaster Schein gibt es nicht, nur 25 Piaster!

Eine Auflistung aller Geldnoten mit Foto siehe oben unter Pkt. Geld!


Sonstige Beförderungsmittel:

FAHR- ODER LIMOUSINENSERVICES:

Bei Touristen immer beliebter werden die Fahr- oder Limousinenservices. Diese Fahren zu fixen Kilometerpreisen (die zwar etwas höher sind als die Taxipreise) aber das lästige Feilschen bezüglich der Kosten entfällt. Einfach vorab Ihre Fahrt reservieren und Sie gelangen ohne Stress an jeden Ort den Sie wünschen. Fahrservices die ich aus eigener Erfahrung sehr empfehlen kann sind "MyDriver" und "ABC-Taxi". Auch den Fahrservice "Uber" gibt es mittlerweile in Hurghada.

 

HOTELTAXIS BZW. BUSSE:

Hier gilt ähnliches wie bei den Limousinenservices. Auch diese sind teurer aber es gibt keine Streitereien. Bei manchen Hotels führt nicht einmal ein Weg vorbei, da normale Taxis (um Sie abzuholen) NICHT in den Hotelbereich fahren dürfen. In Makady Bay gehen Sie vom Hotel bis zum Eingang ins Madinat (dort wo der Taxler nicht mehr rein darf) sicher 6 bis 7 km - und das bergauf! Zurück ins Hotel darf er Sie bringen, er setzt Sie direkt vor der Rezeption ab.

 

MINIBUSSE / SAMMELTAXIS:

Wesentlich günstiger sind die Sammeltaxis. Dieses Minivans sind meist älteren Baujahres, unbequemer und werden fast nur von Einheimischen benutzt. Sie fahren meist feste Routen und es kann daher kein direktes Ziel angegeben werden, d.h. man muss sich schon etwas auskennen. Aber sie sind eine günstige Alternative – man zahlt ca. 10% der Taxipreise. Es gibt keine fixen Ein- bzw. Ausstiegsstellen, man hält sie einfach per Handzeichen an. Beim Aussteigen sagt man einfach "Stopp" oder auf ägyptisch "Alagam piasta".

Ähnliches gilt für die alten Peugeots. Diese alten 30 bis 40 Jahre alten Peugeots 504 Kombi fahren längere Strecken z.B. Hurghada - Safaga. Diese kann man aber nicht direkt auf der Straße anhalten, sie fahren von gewissen Ausgangspunkten ab. Aber erst wenn das Auto brechend voll besetzt ist!

 

ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL:

Es gibt leider keinen öffentlichen Busverkehr in Hurghada mehr. Aber zwischen der Senzo-Mall (einem Einkaufszentrum im Süden von Hurghada) und El Dahar pendelt ein Privatbus, der "Senzo-Mall-Bus".  um ca. 10 LE für eine Fahrtrichtung. Dieser darf auch in den Straßen der Hotels fahren, d.h. er ist leichter zu erreichen als die Minibusse. Bitte erkundigen Sie sich am Infoschalter Ihres Hotels, wo und in welche Richtung dieser Bus fährt. Viele Hotels sind aufgrund der Einbahnregelungen nur in eine Richtung erreichbar!

 

STÄDTEBUSSE:

Ein Trend in den letzten Jahren wurden die "Städtebusse". Diese modernen Reisebusse fahren zwischen den Städten z.B. von Hurghada aus nach Kairo, Qena, Luxor usw. Man bestellt vor (inkl. Sitzplatzwunsch) und fährt zu einem bestimmten Zeitpunkt von einer bestimmten Haltestelle ab. Ähnlich dem Modell "Flixbus" in Europa.

 

ZÜGE:

Auch Zugverbindungen gibt es in Ägypten. Eine der Hauptstrecken führt von Alexandria über Kairo und Luxor nach Assuan. Momentan sind diese Strecken als Tagfahrten jedoch für Touristen gesperrt. Lediglich Nachtfahrten im bewachten Schlafwagen sind möglich.

 

FLÜGE:

Nationale Flüge werden innerhalb Ägyptens meist von Egypt-Air angeboten. Kairo, Hurghada, Luxor, Sharm el Sheikh und Marsa Alam verfügen über einen Flughafen.

 

FÄHREN:

Die Fähren zwischen Hurghada und Sharm el Sheik verkehren derzeit nicht.