Mein erster Heimaturlaub:

Samstag, 21. Jänner bis Montag, 6. Februar 2012


Georg und Rosi
Georg und Rosi

Am Samstag, 21.1. musste ich mich nach einem guten Frühstück um 12:00 Uhr von Elke und Detlef verabschieden. Jean-Jacques und Elke2 holten mich ab und so fuhren wir zu viert zum Airport. Nach einer Verabschiedungsrunde stellte ich mich am Check-In an und alles klappte problemlos. Auch die Ausreise ging mühelos. Irgendwie hatte ich ja ein komisches Gefühl dabei, weil ich ja das erste Mal als „Resident“ ausgereist bin. Auch das Zeitmanagement war voll in Ordnung. 10 Minuten vor Boarding war ich am Gate, gerade noch Zeit für eine Zigarette im „Räucherkammerl“, aber keine lange Warterei – dachte ich!! Das Boarding verschleppte und verzögerte sich. Alle Wartenden waren sich sicher, dass das die Schuld der Ägypter sein muss. Aber, als wir dann mit einer Stunde Verspätung losrollten, erklärte uns der Pilot, dass das Wetter am Morgen in München Schuld an der Verspätung ist. Schneefall in der Nacht und damit eine ca. 20cm dicke Schneedecke hatte für Verspätungen durch das Enteisen geführt. Er holte während des Fluges zwar 20 Minuten auf, aber wir landeten trotzdem zu spät. Die Landung war durch extreme Wind- ja fast Sturmböen ziemlich turbulent. Gut auf der Erde angekommen blickte ich während der Warterei aufs Gepäck schon mal durch die Glastüre nach draußen und sah Georg da stehen – mir fiel ein Stein vom Herzen. Kurz darauf konnten wir uns begrüßen.

 

Auf dem Weg zu Georgs Auto wurde mir erstmals die Kälte so richtig bewusst. Der Schnee vom Morgen war wieder weg, es hatte immerhin 6 Grad Plus, aber wenn man diese Temperaturen nicht mehr gewohnt ist, friert man auch bei „milden europäischen Temperaturen“. Mein Gepäck in Georgs Wagen verladen und ab ging es nach Eichenau. Ich habe auch nicht gewusst, wo der Ort liegt, aber eigentlich liegt Eichenau sehr günstig im Westen von München bei Dachau und Pasing in der Gegend. Voll angeknüpft an die Ring- und Umfahrungsautobahnen und ans S-Bahnnetz aber es hat einfach einen ländlichen Dorfcharakter. So waren wir 30 Minuten später bei ihm zu Hause. Rosi erwartete uns schon, weil wir ja später kamen als vorhergesagt. Den Schweinsbraten mit bayrischem Knödel und Krautsalat merkte man die Verspätung gar nicht an. Er schmeckte so gut, als hätten Schubek, Lafer und alle anderen Sterneköche den gemeinsam zubereitet. Danach wurde natürlich viel, viel geredet und gefragt und ein paar Bierchen genossen. Als dann auch noch Peter zu Besuch kam, war der Abend perfekt. So wurde es halb drei Uhr in der Früh, als wir uns in die Betten verzogen. Lt. Rosis Befehl, durfte nicht vor Mittag aufgestanden werden!

 

Sonntag wurde ich gegen acht Uhr munter. Es war das erste Mal nach eineinhalb Jahren, dass mir nicht die Sonne entgegenlachte. Der Himmel war total Wolkenverhangen und grau. Jederzeit bereit, die Schleusen für einen Regenguss zu öffnen. Der extreme Sturm, der seit gestern Abend geweht hat, ist aber zum Wind abgeklungen. Gegen halb Zehn Uhr Vormittag roch es schon herrlich nach frischen Gebäck und Kaffee. Zudem hatte Rosi frischen Leberkäse gebacken. Ich sage euch, so ein leckeres Frühstück habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse verlöschte jeder Tatendrang und wir sahen uns im Fernsehen die Skisportübertragungen an. Am Nachmittag fuhren Georg und ich noch zu einer Nachbarin von ihm, er hatte ihr versprochen, bei ihrem Auto die Birnen der vorderen linken Leuchte zu wechseln. Das ist beim A-Klasse Mercedes gar nicht so einfach. Normalerweise wird da sogar die Stoßstange abgebaut, aber Georg schaffte es auch so. Er ist halt ein KFZ-Meister der „alten Schule“, die nicht nur mit den Fehlerauslesegeräten umgehen können. Fritz, ein weiterer Nachbar, kam ebenfalls zur „Operation halbblinder Mercedes“ dazu und brachte zum Gelingen dieser ein wichtiges Anästhesiemittel mit: Bier. Danach zeigten mir Georg und Fritz ihr „Stammbeisl“. Es wurde ein gemütlicher Nachmittag. Danach wiederholte sich der gestrige Abend. Rosis Essen war wieder ein Traum, der anschließende gemütliche Abend einfach Spitze und das Bierchen dazu gut gekühlt. Der einzige Unterschied zu gestern war, wir gingen früher ins Bett.

 


Peter - hier allerdings in Hurghada
Peter - hier allerdings in Hurghada

Montag früh herrschte das gleiche Schmuddelwetter wie gestern. Rosi und Georg waren schon in die Arbeit gefahren. Wir hatten gestern ausgemacht, dass ich bei Peter noch frühstücke und er mich dann zur S-Bahn fährt. Aufgrund des Wetters ließ ich mir Zeit und packte meinen Rucksack etwas um. Danach ging ich zu Peter um mit ihm zu frühstücken. Peter erwartete mich bereits, machte guten Kaffee und wir plauderten zum Frühstück über Gott und die Welt. Danach fuhr er mich zur S-Bahnstation und ich verließ für 14 Tage Eichenau. Meinen ursprünglichen Plan, mir ein Hotelzimmer am Flughafen zu nehmen konnte ich nicht aufrechterhalten. Rosi und Georg hatten einfach etwas dagegen. So komme ich am 5. Februar nach Eichenau zurück.

 

In München Hbf. bin ich ca. 11:30 angekommen. Da ich morgen vom Hbf. nach Nürnberg fahre ließ ich den großen Reiserucksack in einem Schließfach, packte die Toilettenartikel und ein paar Sachen in den Tagesrucksack und schlenderte los. Das Wetter war echt übel geworden, es regnete und schneite abwechselnd und der Wind machte es eiskalt. Nach ein paar Schritten froren plötzlich meine Zehen fast ab. Ich habe mir doch extra in Hurghada feste Turnschuhe mit dickere Sohle und dicke Socken gekauft, doch die dürften nicht wirken. Um mich etwas aufzuwärmen, ging ich ins „Augustiner-Bräustüberl“ und fühlte vorsichtig meine Zehen an. Schei…e, die waren nicht nur saukalt, die waren auch tropfnass. Ich beschloss mir noch heute neue Schuhe zu kaufen, jetzt genoss ich erst einmal die warme Stube und das Augustiner Bier. Etwas aufgewärmt suchte ich ein Schuhgeschäft. Gesucht – gefunden, ich nichts wie rein. Zu neuen Schuhen spendierte ich mir auch neue Socken, die ich noch im Geschäft wechselte. Die Verkäuferin hat mich etwas verständnislos angelächelt, wie kann man nur mit solchen „Patscherl“ im Winter rumlaufen? Mit der neuen „Bereifung“ und jetzt warmen Zehen machte ich mich auf die Suche nach dem „Andechser am Dom“, dem Treffpunkt am Abend mit Ingrid. Nach ein paar erfolglosen Runden und einen sehr notwendigen Entlastungs-Kurzbesuch im Hofbräuhaus entdeckte ich gegen 16:00 Uhr das Lokal. Das wirklich Besondere hat mir ja Ingrid schon per mail mitgeteilt: man darf hier Rauchen! O.k., nicht drinnen, aber die überdachte Terrasse ist mit Tannenreisig verkleidet und dieser „Pseudoraum“ wird mit einer Decken-Gasheizung geheizt. Ich fand einen super Platz und beschloss, den bis zum Eintreffen von Ingrid zu verteidigen. Da es aber doch noch lang war, hatte ich nichts dagegen, dass sich drei junge Burschen zu mir setzten. Sie stammten aus der Eiffel und waren übers Wochenende in Kitzbühel. Jetzt noch zwei „lass die Sau raus“-Tage in München und dann geht es zurück. Obwohl am Ende schon schwer angeschlagen, waren sie wirklich lustig und überhaupt nicht unangenehm – im Gegenteil, ich hatte mit den Kerlen wirklich Spaß.

Ingrid und Ich im Andechser
Ingrid und Ich im Andechser

Dann kam Ingrid und ich erkannte sie, obwohl ich sie seit über einem Jahr nicht gesehen hatte, sofort. Sie hat immer noch ihr spitzbübisches Lächeln. Wir setzten uns und fingen an zu plaudern, da Ingrid aber hier sehr bekannt ist, waren wir nicht lange alleine. Es gesellten sich einige Leute zu uns und es wurde ein wirklich lustiger Abend. Dann fuhren wir zu ihr nach Hause und redeten noch über Dinge, zu denen wir bis jetzt nicht gekommen waren. Über ihr Glück mit Freund Christian und mein Glück mit Riki, sie zeigte mir Fotos von Christian und von ihren „Aktivitäten“ im letzten Jahr, bis uns einfach die Augen fast zufielen und ich mich ins Gästezimmer zurückzog.

 

Dienstagmorgen war der Himmel noch etwas mehr verhangen, und es hatte wieder geschneit in der Nacht. Nach zwei Tassen Kaffee, zwei Morgenzigaretten am Balkon und etwas spielen mit Zino, ihrem Kater, musste Ingrid gegen 9:30 Uhr ins Büro. Sie nahm mich ein Stückchen mit zur Straßenbahn und wir verabschiedeten uns im Auto. Ich fuhr zum Hbf. und ging erst einmal frühstücken – und was frühstückt man in München? Richtig – Münchner Weißwürste mit bayerischen Senf und einer Brez’n! Dazu ein gutes Bier! Der Tag hat schon einmal super begonnen. Dann kaufte ich mir eine Fahrkarte und ein paar Blümchen, holte meinen Rucksack aus dem Schließfach und ging zum Zug nach Nürnberg. In Nürnberg wollte mich Birgit mit Leon vom Bahnsteig abholen, aber als ich nach einer Stunde Fahrzeit den ICE verließ, wartete da niemand. Komisch dachte ich mir, vielleicht ist sie am Ausgang. Also runter, doch da war auch niemand. Jetzt schaute ich noch einmal am Zeitplan und sah, dass ich eine Stunde zu bald war. Schei..e, was tue ich jetzt – naja vielleicht gibt es ja wo etwas zu Trinken und als ich da so ein wenig rumsuchte, sah ich Leon und daneben, mit dem Rücken zu mir, Birgit. Sie sind etwas früher gekommen und wir haben uns gleich gefunden. Nach einer freundschaftlichen Begrüßung fuhren wir mit der U-Bahn zu ihrer Wohnung um mein Gepäck abzustellen. Leon zeigte mir sein Zimmer, das er für heute mir überlässt, zeigte mir seine Eisenbahn und seinen Kater „Nobbie“. Echt geil, Romeo, Zion und Nobbie schauen fast gleich aus. Alle drei sind ganz schwarze Kater, nur verschiedenen Alters.

Mit Leon und Birgit unterwegs in Nürnberg
Mit Leon und Birgit unterwegs in Nürnberg

Nach einem Begrüßungsglaserl Sekt fuhren wir mit der U-Bahn in die Altstadt. Schon da fiel mir auf, welch reges Interesse Leon an den Öffis hat. Es sollte sich noch bestätigen: er ist jüngstes Mitglied im „alten Straßenbahn Verein Nürnbergs“ und kennt jede Linie, jede Haltestelle und jede Durchsage! Und das mit neun Jahren – ein Kandidat für „Wetten Dass??“.

 

Nürnbergs Altstadt ist wirklich wunderschön. Die Brücken, der „Schöne Brunnen“, das „Alte Rathaus“, die engen Gässchen rund um das „Albrecht Dürer Haus“ und schließlich die Burg am „Ölberg“. Ein Spaziergang hier ist echt wunderschön, noch dazu, wenn man zwei so „erfahrene Guides“ hat. Das Geschichterl vom „Schönen Brunnen“ inkl. dem Drehen des Originalringes, nicht des goldenen Touristenringes, war einer der Höhepunkte des Spazierganges. Ja, und auch der Genuss des Bieres in der Nürnberger Brauerei. Danach zeigte mir Birgit noch die „Neue Altstadt“ – das Shoppingviertel von Nürnberg. Wir trafen uns mit Freunden von Birgit, Inge und Rainer um etwas essen zu gehen. „Typisch fränkisch“, war meine Antwort, als ich gefragt würde, wie ich essen gehen will. Und so ging es dann in ein typisch fränkisches Gasthaus (ich weiß den Namen nicht mehr – Birgit, wenn du das liest, vielleicht kannst du mir den Namen mailen). Neben den typischen „Nürnberger Rostbratwürstel“ gibt’s da auch viele echte fränkische Spezialitäten. Ich bestellte mir ein „Schweinsschauferl mit dunkler Biersauce und Teigklöße“. Das ist ein Schweinebraten aus der Schulter mit einer ca. 2 cm dicken, extrem knackigen Kruste. Es war einfach lecker. Danach ging es mit dem öffentlichem Bus und der U-Bahn zurück zu Birgits Wohnung. Leon und ich spielten noch etwas, dann war es für ihn an der Zeit ins Bett zu gehen. Birgit schenkte mir danach noch ein Bierchen ein und wir quatschten von der Zeit, als sie noch bei den Euro-Divers arbeitete und mit Leon in Hurghada wohnte. Von den schönen Momenten in Hurghada und auch von der Zeit, als Leons Heimweh immer stärker wurde, bis sie sich entschloss, nach Nürnberg zurückzugehen. Schließlich wurde mein Gähnen immer öfter und die Augenlider immer schwerer und wir beschlossen ins Bett zu gehen. Obwohl ich in Leons Jugendbett lag, schlief ich sofort und fest ein.

 

Mittwoch gegen 7:00 Uhr wurde ich wach. Kurz darauf auch Birgit und begann das Frühstück herzurichten. Sie hatte sich extra wegen mir bis Mittag frei genommen. Ich genoss das Frühstück und spielte danach mit Leon. Er zeigte mir seine Sammlung von Tickets und alten Ausrüstungsstücken der Öffis von Nürnberg. Und natürlich spielten wir ein Quartettspiel mit Karten des Nürnberger Verkehrsverbandes. Dass Birgit und ich da weit unterlegen waren, versteht sich von selbst. Dann machten wir uns auf Richtung Hauptbahnhof. Ein letztes Gläschen Bier noch am Bahnhof und dann war es soweit. Sie begleiteten mich noch zum Bahnsteig und wartete bis mein ICE einfuhr. Ich bekam einen Sitz am Fenster und so konnten wir uns gegenseitig zuwinken, bis der Zug losfuhr. Bye, Bye Nürnberg, auf Wiedersehen Leon und Birgit, denn wir werden uns sicher wieder sehen – hoffentlich im Juni in Hurghada.

 

Die dreieinhalb Stunden Fahrzeit von Nürnberg nach Linz vergingen wie im Flug. Schließlich musste ja mein Tagebuch fertiggeschrieben werden, damit ihr etwas zum Lesen habt, aber ich muss es gleich vorwegnehmen, es wurde nicht fertig. Gestern 1 Stunde im Zug von München nach Linz und heute reichten noch lange nicht, um alle Eindrücke nieder zu schreiben. Teil 1 wurde erst am heute Nachmittag in Katsdorf fertig.

 

In Linz angekommen hatte ich ein riesiges Problem namens „öffentliches Telefon“. Ich hatte mir ja die Nummern von Vati, Petra und Günther aufgeschrieben und wollte von einen öffentlichen Telefon einen von den dreien anrufen. Das „normale Telefon“ war gerade besetzt, so musste ich das „High-End-Telefon“ mit Touchscrean und alle Pi Pa Po nehmen. Ich warf ein paar Münzen rein und wählte Vatis Nummer. „Das ist ein kostenpflichtiger Dienst“ – schrieb mir dieser Trottel von Bildschirm entgegen und buchte gleich mal 50 Cent ab. Ich wollte es länger läuten lassen, aber nach rund einer Minute waren die 3 Euro weg. Mhhhh, probiere ich Petzi: „Kein Anschluss unter dieser Nummer“ – kam als Antwort und wieder waren 30 Cent futsch! Dann Günther, dasselbe Prozedere wie bei Vati – das gibt es doch nicht! Haben die in der Zeit wo ich nicht in Linz war das Telefon neu erfunden oder bin ich schon zu blöd um außer mit dem Handy telefonieren zu können? Da mein Kleingeld bereits weg war, ich nach fast vier Stunden Gusto auf eine Zigarette und ein Bier hatte, ging ich in die Bahnhofskneipe um eine zu Rauchen und ein Bier zu trinken. 3,20 Euro Wechselgeld in der Hand ging es wieder zu dem Telefon. Schei…e, jetzt steht ein junger Bursch am „normalen Gerät“ und ich muss wieder diesen modernen Schei..apparat benutzen. Kurz zusammengefasst: es war dasselbe wie vorhin!! Der Apparat verschlang mein Geld schneller als ein Krokodil seine Beute, meine Verzweiflung wurde immer Größer und mein Fluchen immer lauter. Das erweckte Mitleid bei dem jungen Mann und er half mir. Auch er brachte es nicht zustande, eine Verbindung zu erhalten. Da mein Kleingeld wieder weg war, nahm er von seiner Tasche ein paar Euro und probierte Vatis Nummer vom „normalen Telefon“ – und siehe da – Vati meldete sich! Meine Güte war ich erleichtert! Er holt mich in ca. 30 min vom Bahnhof hat er mir gesagt, o.k. dann hab ich ja noch Zeit, meinen „Retter“ auf ein Bier einzuladen, aber der war schon weg. Es gibt doch noch freundliche Menschen, auch in Österreich.

 

Ich wartete auf Vati, doch es kam Günter. Vati hatte rechtzeitig noch Günter erreicht, sodass dieser mich auf dem Heimweg von der Arbeit mitnehmen konnte. Wir sammelten noch Petzi auf und dann ging es zurück nach Katsdorf. Im Auto diskutierten wir noch über die Telefonaktion, er hat einen Anruf bekommen, hörte im Hintergrund Bahnhofsgeräusche aber keine Stimme. Wirklich sonderbar, das Ganze. Bereits in Katsdorf schauten wir kurz bei Sabrina vorbei. Sie zeigte mir ihre neue Wohnung. Die Wohnung ist wirklich schön und so richtig im Stile einer jungen Lady eingerichtet. Modern, tlw. Hip Hop, aber es passt einfach alles zusammen. Auch der „Mann“ an ihrer Seite: ein schwarzer Kater! Das ist also der vierte schwarze Kater! Dann ging es zu Vati nach Hause. Der Abend wurde ganz gemütlich. Endlich wieder mal ausgiebig Zeit mit Vati, Petzi und Günther zu reden. Es wurde auch nicht allzu lange, da Petzi und Günter morgen arbeiten mussten.

Mit (v.l.n.r.) Gü, Petzi, Sabsi, Regina und Alex beim Mostbauern
Mit (v.l.n.r.) Gü, Petzi, Sabsi, Regina und Alex beim Mostbauern

Am Donnerstag war ein wirklich gemütlicher Tag angesagt. Vati und ich frühstückten ganz gemütlich bei ihm. Gegen Mittag fuhren wir beide nach Linz, Vati hatte etwas zu erledigen. Nachdem er seine Erledigung gemacht hatte, fuhren wir ins PRO – Kaufland essen. Das Restaurant ist wirklich eine Sensation. Man hat überhaupt nicht das Gefühl in einer Kantine zu sitzen. Eigentlich war ja Schnitzeltag, aber ich konnte nicht umhin mir „gebackene Speckknödel“ zu bestellen. Mmhhh, waren die lecker. Den Nachmittag verbrachte ich mit schreiben des Tagebucheintrages und ganz gemütlich bei Vati, da ich ja am Abend mit Petzi, Sabrina und Günter zum Mostbauern musste. Regina, die Freundin von Petzi, die voriges Jahr im Oktober mit in Hurghada war, hat mich eingeladen. Sie und vor allem Alex, ihr Sohn, wollten mich unbedingt sehen. Mit Alex und Sabrina war ich ja im Oktober Tauchen und zum Abschluss ihres Urlaubes waren Alex und ich Quad-Fahren in der Wüste. Es wurde ein gemütlicher Abend, bei dem wir vor allem mit den beiden „Alleinunterhaltern“ viel gelacht haben. Der Eine hat Witze erzählt und geglaubt er ist lustig, aber gelacht hat eigentlich über seine Witze und Schmähs nur er.

 

Eigentlich wäre ich ja am Freitag nach Wien gefahren. Da dieser Besuch jedoch nichts wurde, plante ich um und fuhr nach Linz. Beim Gregor im Exclusiv treffen sich ja Freitagmittag die Stammgäste, d.h. die Möglichkeit alte Bekannte zu treffen ist sehr, sehr hoch. So war es dann auch. Obwohl ich mich einhüllte und auch die Sonnenbrille aufsetzte, wurde ich gleich beim Betreten des Lokals von Gregor erkannt. Auch die Anderen erkannten mich sofort wieder und begrüßten mich als „Ägypter“. Diejenigen, die nicht wussten, dass ich Heimaturlaub mache, staunten zwar etwas, aber das „Feeling“ war schnell wieder da. So verging der Nachmittag recht schnell. Ich glaube, ich habe manche Fragen ca. 500 Mal beantworten müssen.

 

Abends wollte ich eigentlich nach Katsdorf zurückfahren aber Gregor wusste das zu unterbinden. Ich musste im Exclusiv bleiben, er wollte einfach nach „seiner Schicht“ mit mir noch Zeit verbringen. Naja, lange hat er nicht gebraucht um mich zu überreden. So wurde es halt ein ziemlich intensiver Abend, zuerst im Exclusiv, dann beim Gschirreiter bzw. im Weinreberl und zum Abschluss in seiner neuen Wohnung. Es war wirklich ein super Abend und: so gut habe ich noch nie auf einer Wohnzimmercouch geschlafen! Vielleicht war auch Geri vom Weinreberl schuld, der mir in den letzten „G’spritzten“ etwas „Allohol“ reingemischt hat.

 

Samstagmorgens war natürlich höllisch. Aber Dewy, Gregors Lebensgefährtin, hatte für uns ein Lebenselixier bereit: ein relativ scharfes aber sehr gutes „Chili con Carne“ zum Frühstück. Das hat in mir wieder alle Lebensgeister geweckt. Da Gregor für Samstagvormittag einen Termin zum Eisstockschiessen hatte, ging ich mit Dewy das Exclusiv aufsperren um einen guten Kaffee zu trinken. Kurz nach der Öffnung um 10 Uhr trudelten die ersten Gäste ein. Ich wollte eigentlich nach einer Tasse Kaffee heim, weil ja am Abend die Party in Petzis und Gü’s Kellerbar anstand, aber es gelang mir nicht. Es kamen immer wieder Freunde, die mich ja schon 1,5 Jahre nicht mehr gesehen hatten. Wieder musste ich 500 Mal viele Fragen beantworten, am liebsten hätte ich mir eine Tafel mit den Antworten umgehängt, aber es freute mich wirklich, dass sich meine Freunde so für mich interessierten. Am Nachmittag musste ich aber den Frühschoppen endgültig beenden, sonst wäre ich auch heute noch in Linz.

 

Ich fuhr also mit dem Zug von Linz nach Katsdorf, wo mich Petzi abholte. Was ich nicht wusste, auch die „Gäste aus Linz“ Andrea und Heli bzw. Lilli und Didi saßen im selben Zug. So ließen wir die Damen im Auto die ca. 1,5 Km von der Haltestelle bis zu Hause im Auto fahren und wir „gestandene Männer“ gingen in der Kälte zu Fuß. Mit Heli war ich ja voriges Jahr tauchen, Didi wollte mit, war jedoch krank und so hatten wir auch gleich etwas zu reden. Der Spaziergang war verdammt kalt (für mich) aber der Empfang in der Kellerbar war sehr erwärmend. Und die, von Gü im Holzofen gebratene Stelzen, einfach ein Traum. Es wurde ein langer Abend, der geprägt war von einem wunderbaren Essen, einigen guten Bierchen, ein paar Verdauungsschnapserln und vielen lustigen Gesprächen und Witzen. Mehr wird nicht verraten!

 

Am Sonntag war ich echt froh, dass ich mir keinen „Stresstag“ eingeplant hatte. Ich wollte eigentlich am Nachmittag zu Freunden nach Linz fahren, aber ich genoss den gemütlichen Tag in Katsdorf. Mittags gab es Schnitzel von Petzi, am Nachmittag Kaffee und Kuchen bei Sabsi. Dann ein gemütliches Kartenspiel (Herzerln, wenn es wer kennt) bei Sabsi – nach zwei anstrengenden Tagen einfach traumhaft. Margit, Walter und Co., bitte seid mir nicht böse.

 

Der Montag war für etliche Banken- und Behördengänge reserviert. Ich konnte im Großen und Ganzen mein vorgeplantes Soll erfüllen. Nebenbei erledigte ich auch die ersten Einkäufe, um meine Einkaufsliste abzuarbeiten.

 

Dienstag war reserviert für einen Besuch bei meiner Tante in Katsdorf. Nach einem (wie immer) guten Frühstück bei Vati sind wir die paar Meter zu Tante Ilse gegangen. Obwohl Tante Ilse, Vati und ich noch zwei Wochen zuvor über Skype den Termin ausgemacht hatten, war es ein Glück, das sie zuhause war. Sie kam gerade vom Einkaufen zurück – und wir haben sie etwas überrascht. Wer den Termin wirklich verschwitzt hat, ließ sich nicht mehr restlos klären. Egal – ich wurde von ihr herzlich empfangen. Auch Othmar, ihr Lebensgefährte, kam nach seiner täglichen 2 Stunden dauernden Nordic-Walking Runde zu uns und es war wirklich ein schöner und gemütlicher Nachmittag.

 

Mittwoch war echt ein Ruhetag für mich. Für Mittwoch habe ich mir nur zwei Dinge vorgenommen. Endlich wieder mal skypen mit meinem Schatz und einen Besuch des Friedhofes, der Gräber von Mutti und Oma. Kurz zusammengefasst, es sind beide Vorhaben gelungen. Abends sind dann meine Cousine Silke (die Tochter von Tante Ilse) mit Lebensgefährten zu Besuch gekommen. Gü machte im Holzofen in der Kellerbar wunderbare Speck- und Grammelknödel. Auch dieser Abend wurde wieder traumhaft.

 

Donnerstag war wieder ein „Großkampftag“: Eine Geburtstagsfeier in meiner ehemaligen Abteilung. Ich habe ja den Termin meines Heimaturlaubes auf 2 Termine ausrichten müssen: die Geburtstagsfeier bei Brigitte, Renate und Andi und den Skiausflug vom Exclusiv. Gott sei Dank, finden beide Anfang Februar statt. Dank meines ehemaligen Kollegen, Roland K., der in Katsdorf wohnt, war ich relativ früh in meiner ex-Abteilung. Nachdem ich mir einen Besucherausweis geholt habe, ging ich zu “meiner Abteilung“. Wie wenn ich nie weggewesen wäre, war das Feeling sofort wieder da. Ich war natürlich vielen ex-Kollegen Rede und Antwort schuldig, aber es war sofort das Gefühl da, wie wenn ich nie weg gewesen wäre. Sogar ein Foto meiner Abschiedsfeier hing noch am „schwarzen Brett“. Meine Frage, ob sie das Bild extra aufgehängt hätten, wurde entschlossen verneint – das hängt immer noch da! Das Essen war einfach ein Traum. Es gab gebratene Ripperl mit Knödeln. Ich wollte zwar nach dem Essen wieder fahren, weil ich noch einiges erledigen wollte, aber ich blieb den ganzen Nachmittag. Es war einfach ein gutes Gefühl, viele ehemalige Kollegen wieder einmal zu sehen und noch einmal Danke an euch für die Einladung zur Geburtstagsfeier.

 

Danach erledigte ich noch einige Dinge, darunter die letzten Einkäufe. Dann ging es noch zum Gschirreiter, wo ich mich mit ein paar guten Freunden traf, und mit dem Abendzug zurück nach Katsdorf.

 

Freitag: letzter Arbeitstag der Bank in meinem Urlaub. Hätt ich doch länger Urlaub genommen, wegen der europäischen Standards. Es ist trotzdem gutgegangen, ich habe (fast) alles bei meiner Bank erledigen können und bin zufrieden.

 

Den Nachmittag verbrachte ich im Exclusiv, da ich ja die Nacht bei Gregor und Dewy verbringen werde. Es wurde ein gemütlicher Nachmittag und Abend, nur Gott sei Dank nicht so stark wie eine Woche vorher.

(v.l.n.r.) Didi, Heinz, Ich, Mozart, Gerhard
(v.l.n.r.) Didi, Heinz, Ich, Mozart, Gerhard

Samstag: sehr früh am Morgen ging es los. Treffpunkt war schon um 6:00 Uhr im Exclusiv. Nach einem „Frühstücksbierchen“ fuhren wir mit dem Bus Richtung Zauchensee in Salzburg. Im Bus gab es dann ein „Willkomens-Sekterl“ und bei der Rastpause herrliche Leberkässemmerl. Dazu wurde natürlich ein Bierchen getrunken. Neben den Skifahrern waren auch einige Fußgänger mit. Gerhard, Mozart, Didi, Heinz und ich. Nach der Ankunft im Skiparadies Zauchensee suchten wir uns eine gemütliche Hütte. Das Wetter machte uns wirklich keinen Gusto auf einen längeren Spaziergang im Freien. Wir fanden im Ort eine richtig urige Hütte, mit gemütlichem Kachelofen und lustiger Kellnerin. In dieser verbrachten wir dann den Vormittag, ehe wir uns Richtung Skilift aufmachten. Wir mussten ja auf den Berg rauf um auf einer Almhütte, wo Gregor für alle reserviert hatte, das Mittagessen einzunehmen. Mozart besorgte also für uns Karten für die Berg- und Talfahrt. Trotz seines Charmes bekamen wir zu fünft keine Gruppenermäßigung J. Vorbei an den wartenden Skifahrern und der Kartenregistrierung gingen wir zum Einstieg in den Sessellift. Keiner der Liftangestellten machte irgendwelche Anstalten unsere Karten zu kontrollieren, so stiegen wir ein und fuhren hoch. Die Hütte fanden wir gleich, es waren auch schon einige Skifahrer da, denen es auch zu kalt war. Nach und nach kamen immer mehr Skifahrer in die Hütte und es wurde richtig lustig, da nach dem Essen natürlich der Schnaps nicht fehlen durfte. Wir hatten jedoch den Vorteil, mit dem geschützten Lift und nicht im Kalten runter fahren zu können. Auch beim Runterfahren wurden wir nicht kontrolliert und somit hätten wir die Karten gar nicht gebraucht. Das veranlasste Mozart dazu, nochmals die nette Dame am Kartenschalter aufzusuchen und ihr einzureden, wir hätten uns geirrt, und hätten die Karten gar nicht gebraucht. Sie prüfte die Karten, stellte fest, dass die wirklich noch „jungfräulich“ sind, diskutierte mit ihrem Chef und gab uns das Geld zurück. Mozart gab ihr 10 Euro für die Kaffeekassa, der Rest wurde von uns in der Hütte vom Vormittag vertrunken. Danach kam noch Apres-Ski in der „Weltmeisterbar“ von Michi Walchshofer. Etwas vom Alkohol gezeichnet traten wir die Heimreise an. Zum Abschluss des Tages gab es im Exclusiv noch „Chili con Carne“. Dass mich von dort Günter und Petzi, die in der Nähe ein Festl hatten, relativ bald abholten, war mir nur recht - ich hatte an diesem Tag wirklich genug getankt.

 

Sonntag: der Tag des Abschieds von meiner Family. Nach dem Frühstück mit Petzi und Gü packte ich die letzten Sachen in den Rucksack und machte mich fertig. Vati, der mich nach Linz zum Bahnhof fuhr, und ich beschlossen, relativ bald zu fahren und in Linz noch ein „Abschiedsseiterl“ zu trinken. So verabschiedete ich mich bei Petzi und Gü mit einer kleinen Träne im Auge und Vati und ich fuhren nach Linz zum Gschirreiter. Dort tranken wir noch zwei „Abschiedsseiterl“, dann war es endgültig soweit. Vati fuhr mich zum Bahnhof, wo wir uns mit einer Umarmung verabschiedeten. 12 Tage Urlaub in der Heimat sind vorbei! Wahnsinn - wie schnell doch die Zeit vergeht.

 

Mit dem Zug ging es nach München und von dort mit der S-Bahn nach Eichenau. Ein kurzer Anruf und Georg holte mich von der S-Bahnstation ab. Wir fuhren wieder in seine Stammkneipe, wo ich von Peter und der Kellnerin schon empfangen wurde. Obwohl ich erst einmal hier war, fühlte ich mich hier pudelwohl. Dann fuhren wir zu ihm heim, wo Rosi schon mit dem Essen wartete. Es wurde wieder ein gemütlicher Abend.

 

Montag: früh morgens brachte mich Georg zum Flughafen. Irgendwie sprachen wir nicht viel sondern schauten eher immer auf den Außenthermometer. Der sank auf minus 18 Grad!! Nach einer kurzen Verabschiedung von Georg am Flughafen war ich allein. Ich checkte mein Gepäck ein, passierte die Sicherheitsschleusen, ging ins Duty-Free um „Moods“ für Riki zu kaufen und nach einem Kaffee ging es zum Flugzeug. Damit war mein Urlaub endgültig vorbei!

Fazit bzw. Nachbetrachtung:

 

Es war eine tolle Zeit, wieder einmal in der Heimat zu sein. Es war wirklich toll, Bekannte und Freunde von früher zu treffen. Ich fühlte mich bei euch sofort wohl, weil ich immer das Gefühl hatte, gar nicht weg gewesen zu sein.

 

Es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, Freunde hier gewonnen zu haben, die mich auch in Deutschland unterstützen.

 

Und es war natürlich ein irrsinnig tolles Gefühl, meine Familie wieder mal zu sehen.

 

Ich möchte mich bei euch allen recht herzlich bedanken, ihr habt mir einen tollen Urlaub ermöglicht. – DANKE!