Fast ein Jahr, Zeit für Veränderung

 

Ich habe gestern den Mietvertrag für die neue Wohnung unterschrieben. Je öfter ich die Villa sehe umso schöner ist sie. Der wunderschöne Garten und der Pool werden mir sicher ein neues Lebensgefühl ermöglichen. Ab Donnerstag geht die Malerei und Übersiedlung los. Ich freue mich schon …..

 

 

 

Montag, 22.08.2011 Die Übersiedlung geht voran…

 

… aber eher langsam. Grund: Elke und ich lassen uns die Wohnungen ausmalen und sonst noch renovieren und ihre Wohnung hat Priorität, weil sie bis Ende des Monats ausziehen muss. Bei mir pocht der Vermieter auf Einhaltung der Kündigungsfrist. Ich bin mir aber sicher, da werden wir noch einen Kompromiss finden. Heute werde ich wieder in die neue Wohnung schauen und den Stand der Renovierung begutachten. Ausserdem werde ich einmal wegen Möbel und E-Geräte Ausschau halten.

 

Gestern war ich mit zwei guten Bekannten tauchen. Ich kenne Andrea und Markus schon von einem früheren Besuch der Beiden, aber vergangene Woche hatten wir echt viel Spaß im Jazz, sodass ich gestern mit ihnen tauchen war. Als die „Vierte im Boot“ war Nicole dabei. Nicole bleibt jetzt 2 Jahre als Lehrerin in der deutschen Schule in Hurghada und übersiedelt heute vom Grand Hotel nach Mubarak 6. Schön langsam werden wir alle Nachbarn. Es war ein schöner Tag der gemütlich im Jazz ausklang.

 

Ansonsten gibt es diese Woche nicht viel zu erzählen, nächste Woche kann ich euch hoffentlich mehr schreiben und evtl. schon Fotos von der neuen Wohnung einstellen.

 

Also bis bald, Richi

 

 

 

Montag, 29.08.2011 Die Übersiedlung geht voran…

 

… Elke schläft schon seit Samstag in der neuen Wohnung. Am Sonntag hat Ayman mit den Arbeiten in meiner Wohnung begonnen. Er hat 2-3 Tage für das komplette Ausmalen und Neuverfugung aller Fugen im Bad als Zeitraum bemessen. Das ist o.k. und auch der Preis, den ich mit ihm ausgemacht habe, ist völlig in Ordnung (300 Pfund = ca. 35 Euro).

 

Am Samstag wurde die neue Satellitenanlage montiert. Wir haben uns entschlossen, eine 2,4m Durchmesser Satellitenschüssel mit zwei LNM- montieren zu lassen, da wir damit so ziemlich alle deutschsprachigen Sender empfangen können. Die Montage war jedoch „etwas gewöhnungsbedürftig“. Zuerst haben wir lange auf die zwei Typen gewartet, doch um ca. 17 Uhr sind sie mit einem Pick-Up doch erschienen. Nach dem ausladen und hochschleppen der Schüssel ging es erstmals um die Entscheidung, wohin bzw. wo stört dieses Riesending am wenigsten? Die beiden hätten doch wirklich die Schüssel mitten auf der Dachterrasse montiert!! Da hatte ich aber etwas dagegen. Ich wollte sie soweit wie möglich am Rand der Terrasse montiert haben. Nach langen Diskussionen und einigen Telefonaten (mit Ali, der deutsch spricht und uns die Wohnung vermittelt hat) einigten wir uns auf einen Standort. Dann begannen sie eine Fliese rauszunehmen. Ich traute zuerst meinen Augen nicht! Mit einem Nagel und einem Mini-Hammer!! Zum „Stemmen“ wurde dann ein Schraubenzieher verwendet, aber was für einer: ein Elektro-Minischraubenzieher! Das war zu viel für mich, ich hab ihnen dann passendes Werkzeug gebracht. Damit ging es dann relativ flott. Dann wurde Gipsbeton zum Einbetonieren des Standfußes gemischt. Direkt auf den Fliesen wurde aus Zement, Gips und den ausgestemmten Betonbröckchen ein Ring gebildet. Dann wurde in die Mitte Wasser geschüttet und mit den Händen! alles gemischt (siehe Foto). Schließlich wurde der so gemischte Mörtel mit den Händen in und um den Standfuß gefüllt. Danach begann der Aufbau der Satellitenschüssel. Da es mittlerweile schon dunkel wurde hab ich den beiden als „Beleuchter“ gedient. In der linken Hand eine Glühbirne und in der Rechten meine Taschenlampe. Die Montage ging relativ flott, aber das Einstellen der Schüssel war zeitaufwändig. Mit einem kleinen Kontrollfernseher wurde die Schüssel zuerst grob und dann feinjustiert. Da ging es tlw. wirklich um Millimeter. Nachdem der erste LNM in der vorhanden Verstrebung einjustiert war, wurde der zweite montiert. Das war wieder mal typisch ägyptisch! Da es für den ja keine originale Halterung gab, wurde die aus einem Teil im „Ersatzteilplastiksackerl“ hingebogen. Ich war wirklich skeptisch, aber das Ding funktionierte!! Dann wurden die Kabel gelegt. Die Abisolierung der geschirmten TV-Kabel geschah mit – dem Fingernagel!! Keine Zange, kein Messer – nein es geht auch mit dem Fingernagel! Warum haben alle europäischen Monteure eigentlich Werkzeuge!! Dann wollten sie das Kabel einfach über die Wand werfen und bei einem Fenster in die Wohnung führen, da bin ich aber auf die Barrikaden gestiegen. Wir haben ja ein Kabel von der „alten Schüssel“ direkt zum TV-Anschluss im Wohnzimmer. Dort brauchen sie doch nur das neue Kabel anschließen. Nachdem wir wieder diskutiert und telefoniert haben, haben sie mit unserem Doorman Ali die Anschlüsse gesucht jedoch nicht gefunden. Es war mittlerweile auch schon halb Elf Uhr in der Nacht und im Taschenlampenschein war es einfach zu gefährlich, sie hätten ja auch ein Stromkabel erwischen können. Am Sonntag hab ich mich dann selber zu der „gefährlichen Dose“ begeben und könnte die Trotteln heute noch Ohrfeigen. Die Kabelanschlüsse liegen ganz frei – man braucht sie nur zusammenschließen!! Nachdem ich gestern keine Verbindungsbuchsen hatte, habe ich Elke einmal provisorisch das Kabel in ihre Wohnung gelegt. Heute kauf ich zwei Buchsen und mache das selbst – auf die Trotteln von Ägyptern verlasse ich mich nicht mehr. Dazu werde ich die beiden Kabel ordentlich verlegen.

 

Fazit: der Sonntag war zwar ein wirklich harter Arbeitstag, an dem wir aber große Fortschritte gemacht haben. Elkes Schlafzimmer ist fertig, dass Gästezimmer fast. Der Boden hängt so stark durch, dass wir den Schrank vorne 3cm unterlegen müssen!! Ali hat rund um den Pool alles sauber gemacht, der Pool selbst muss noch gereinigt werden. Die Satellitenschüssel steht, die restlichen arbeiten mache ich heute. Ayman hat gestern in meiner Wohnung alle Löcher und Beschädigungen vergipst, heute kommt er Ausmalen. Morgen habe ich einen Termin mit Ayman (dem Besitzer des Jazzclubs) wegen ein paar neuen Möbeln. Gefrier- und Kühlkombination steht bereits in meiner neuen Küche und: ich habe mir einen tollen Fernseher zugelegt. Einen Samsung, 43 Zoll, Plasma mit Full HD! Nicht das ihr jetzt glaubt ich bin Millionär, der war billiger als vergleichbare LCD in 40 bzw. 37 Zoll und mit 4.000 LE = ca. 470 Euro relativ günstig. Er hat HDMI und USB Anschlüsse, d.h. ich kann auch Musik abspielen. Ich bin also guter Hoffnung, bis nächste Woche übersiedeln zu können.

Montag, 12.September 2011

 

Am Dienstag wurden das neue Schlafzimmer und die Couch geliefert und zusammengebaut. Seit gestern definiere ich die Redewendung „russisch arbeiten“ NEU. Sergej war echt ein Hammer – extrem pingelig und genau. Dass wir den Schrank im Schlafzimmer aufgrund der „Aufbauanleitung“ überhaupt zum Stehen gebracht haben, war mehr unserer Fantasie als der chinesischen Zeichnung zu danken. Alle Teile sind zwar „Made in China“ aber die Qualität ist trotzdem sensationell. Die Couch stand ja relativ schnell, aber der Schrank dauerte einige Stunden und es flossen genug Schweißperlen. Auch das Bett war nicht ohne. Ich habe noch nie gesehen, dass der Lattenrost so oft am Korpus verschraubt wird – da kann sogar ein Extrem-Schwergewicht S.x ähh Turnübungen machen. Wir haben von Zehn Uhr Vormittag bis fast halb Elf am Abend geschuftet. „Meine Russen“ haben gerade einmal 5 Minuten eine kleine Jausenpause eingelegt – ich hatte danach einen Bärenhunger und bin noch etwas essen gegangen!

 

Es gibt Tage, die sind wie ein Griff ins Klo!!! Donnerstag war einer dieser. Zuerst ist mir der SAT-Reciever runtergefallen, dann bin ich gegen Mittag zum Bankomaten um mir Geld zu holen, da ich ja den Rest der heute zu liefernden Matratze zu zahlen habe. Ich gehe also zum Bankomaten (hier heißt der ATM), stecke die österreichische Maestro-Karte rein – und nichts passiert! Der blöde Automat tut keine Regung, gibt aber auch die Karte nicht mehr raus! Ich drücke verzweifelt die „Abbruch-Taste“, die „Reset-Taste“ und was weiß ich noch wie viele Tasten – es tut sich gar nichts! Ich verzweifle schön langsam! Dann rufe ich die Servicenummer, die ganz groß am Bankomaten steht an und höre nur die typische, angenehme Frauenstimme, die mir in arabisch erklärt, dass es diese Nummer nicht gibt!! Während ich immer verzweifelter werde, entschließt sich der blöde Blechtrottel, mir die Karte zurückzugeben. Gott sei Dank! Ich weiß zwar nicht was war und warum, aber plötzlich kam wirklich die Karte raus. Also auf zum nächsten ATM. Karte rein, Code rein und Betrag gewählt. Abgelehnt!! Ich dreh durch!! Seit kurzen haben sie die meisten ATM’s eh schon auf maximalen Geldbehebungsbetrag von 600 Pfund (sind ca. 75 Euro) umgestellt, aber nicht mal die gibt er raus. Ich brauch aber 300 Pfund!! Also probiere ich es noch einmal, mit 300 Pfund – und es funktioniert. Ich habe es dann nochmal gemacht und nochmals 300 Pfund abgehoben. Das ist wahnsinnig super – 300 Pfund je Abhebung – da werden sich viele Touris freuen, die einkaufen wollen und keine Kreditkarte haben. Gut das ich ein Konto hier habe, sonst würde ich nächstes Monat, wenn ich die Miete zahlen muss, verzweifeln!

 

Mittags um 13:00 Uhr war ausgemacht, dass die Matratze für das Bett geliefert wird. Der vereinbarte Termin wurde zwar um ein paar „ägyptische Minuten“ (2,5 Std,) nicht eingehalten, aber sie kam! Die neue Wohnung wird schön langsam, das Übersiedeln ist aber trotzdem mühsam. Ich wollte noch meinen neuen Fernseher anschließen, doch ich habe es nicht geschafft. Ich bin zig mal von meiner Wohnung im ersten Stock runter und im anderen Aufgang aufs Dach gelaufen (gefühlte 5.000 Höhenmeter – bei ca. 40 Grad) und habe alle möglichen Kabel-Verbindungs-Varianten durchprobiert – es funktionierte einfach nicht!! Dann habe ich einfach aus Frust den Reciever bei Elke probiert – und siehe da – er funktionierte auch da nicht! Also ist dieser Kaputt (er hat anscheinend den Fall nicht überlebt J) – Schei…..benkleister, brauch ich da auch noch einen Neuen. Ich hab ihn dennoch mit in die alte Wohnung genommen und da angeschlossen – und da funktioniert alles!! Also ist es nicht der Reciever – es muss irgendetwas anderes sein – die Fehlersuche geht am Freitag weiter!

 

Das einzig Positive an diesen Tag war, ich bin das erste Mal in den Pool gesprungen. Dieser ist mittlerweile wirklich sauber, bzw. hat sich die Wasserqualität erholt. Er ist ja jahrelang nicht benutzt worden aber Ali, unser Doorman, hat da ganz gute Arbeit geleistet. Elke und ich hatten schon einen Experten hier, der uns eine komplette Reinigung vorgeschlagen hat. Er würde das natürlich alles machen – kostet aber ein „Schweinegeld“! Das können wir uns jetzt ersparen.

 

­Am Freitag habe ich es trotz allen Widrigkeiten zum Trotz geschafft, die Kanäle im Fernseher einzurichten. Der Reciever war wirklich nicht kaputt, es war nur eine klitzekleine Umstellung in der Software nötig. Ohne den Reciever von Elke, den ich mir ausgeborgt hatte, hätte ich es aber nicht geschafft.

 

Ausserdem hab ich meinen Flug nach München gebucht. Condor hat wieder einmal für zwei Tage einen Sonderpreis für Hurghada gemacht, da hab ich gleich zugeschlagen. Ich fliege jetzt am 21.1.2012 in München an und bleibe dort 2 bis 3 Tage. Dann geht es nach Linz. Am Montag den 6.2.2012 geht es von München wieder zurück. Beim Skiausflug bin ich also dabei! Gregor du kannst mich schon fix notieren :-)

 

Fazit Heute Montag:

 

Der Pool ist seit gestern wieder „grün“, also nicht betretbar, warum weiß niemand. Wird aber gerichtet! Der Hausbesitzer hat schon die Einstimmung gegeben. Na gut, wenigstens wird da etwas gemacht.

 

Ich habe zwar über 1000 Fernsehprogramme und gestern auch nach über einem Jahr wieder ein F1 Grand Prix gesehen, aber teilweise ist der Empfang echt schlecht. Warum, weiß ich auch noch nicht.

 

Eigentlich fühle ich mich in der neuen Wohnung recht wohl, ich schlafe auch seit Freitag hier, aber die Übersiedlung ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Möbel stehen noch in der alten Wohnung, es ist hier noch alles im Rohbau – ich lebe derzeit auf einer Baustelle. Aber das wird diese Woche (hoffe ich) noch.